Förderpreise 2020

Der Arzneimittelfonds hat seine Förderpreise 2020 vergeben. Ausgezeichnet wurden die die Kinder-Jugendgruppe Ormont im Vulkaneifelkreis, die gemeinnützige Organisation regioCAMP und das Projekt „Sternenzelt“ der Evangelischen Familienbildung Main-Taunus.

Kinder nehmen Kontakt mit der Natur auf

Da Treffen in geschlossenen Räumen nur eingeschränkt möglich waren, verlegte die Kinder-Jugendgruppe Ormont im Vulkaneifelkreis ihre wöchentlichen Gruppenstunden während der Corona-Pandemie in den Wald. Unter Anleitung einer Wildnispädagogin nahmen die Kinder und Jugendlichen in einem Natur- und Erlebnistraining ganz bewusst Kontakt zur Natur auf. Dafür wurde die Kinder-Jugendgruppe mit dem Förderpreis 2020 des Fonds der Arzneimittelfirmen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland ausgezeichnet. Die Urkunde und das Preisgeld von 4.000 Euro wurden jetzt übergeben.

In den Gruppenstunden lernen die Kinder Spuren und Zeichen vom Wild im Wald zu erkennen, sie nehmen mit verbundenen Augen die Sprache der Natur wahr und basteln kleine Geschenke für ältere Menschen aus Materialien, die sie zuvor im Wald gesammelt haben. Die Aktivitäten in der Natur sollten auch einen Beitrag zur Suchtprävention leisten, da sich Kinder in Zeiten von Corona häufiger als sonst mit dem Smartphone beschäftigen.

Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler

Im Rahmen des Projekts „regioCAMPUS Sommerferien-Aktionen 2020“ konnten Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse aus der Region Koblenz-Mittelrhein sich in verschiedenen Berufen ausprobieren, Interessen und Talente entdecken und dabei mit anderen Jugendlichen jede Menge Spaß haben. Dabei wurden die jungen Menschen insbesondere für die sogenannten MINT-Fächer begeistert, zu denen neben Mathematik und Informatik auch Naturwissenschaft und Technik gehören. Dafür wurde die gemeinnützige Organisation regioCAMP nun mit dem Förderpreis 2020 des Fonds der Arzneimittelfirmen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland gewürdigt. Urkunde und Fördergeld in Höhe von 4.000 Euro wurden jetzt übergeben.

Das Programm der Sommerferien-Aktion musste kurzfristig an die strengen Sicherheitsauflagen aufgrund der Corona-Pandemie angepasst werden. Dazu wurde ein hybrides Veranstaltungsformat aus Tages-Mitmach-Veranstaltungen, Live-Streams und Online-Tutorials entwickelt. Die kostenlosen Tagesveranstaltungen fanden unter strenger Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln in einer großen und gut belüfteten Bootshalle im Yachthafen Marina Winningen statt. Den teilnehmenden Jugendlichen wurden so die Berufsbilder Maler/-in, Schreiner/-in, Mechatroniker/-in und Dachdecker/-in in Theorie und Praxis gezeigt. Neben der Berufsorientierung wurden die Jugendlichen für Berufe aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik sensibilisiert. Weitere Angebote betrafen Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Persönlichkeitsentwicklung und Völkerverständigung.

Mit dem Projekt regioCAMPUS sollen Perspektiven für Jugendliche in einer von ländlichem Raum geprägten Region rund um Rhein und Mosel aufgezeigt und nachhaltig verbessert werden. Zudem leistet die Organisation regioCAMP einen wichtigen Beitrag zur Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen.

Trauernde Kinder und Jugendliche stärken

Das Projekt „Sternenzelt“ der Evangelischen Familienbildung Main-Taunus ist mit dem Förderpreis 2020 des Fonds der Arzneimittelfirmen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit 4.000 Euro dotiert. Damit würdigt der Fonds die herausragende Arbeit der Einrichtung bei der Begleitung von trauernden Kindern und deren Familien. Urkunde und Preisgeld wurden jetzt übergeben.

Das Projekt „Sternenzelt“ besteht bereits seit zehn Jahren. Es hat zum Ziel, Familien – insbesondere Kinder und Jugendliche – durch unterstützende Trauerarbeit und Begleitung zu stärken. Familien, die sich an „Sternenzelt“ wenden, sind in Not. Beispielsweise finanziell, wenn durch Krankheit, Unfall oder Suizid das Haupteinkommen der Familie wegbricht oder psychisch und seelisch, weil der Verlust eines geliebten Menschen eine starke Belastung ist und das gesamte Familiengefüge in ein Ungleichgewicht fallen kann.

In einem interdisziplinären Team arbeiten Ehrenamtliche mit einem tiefen Erfahrungsschatz aus Trauerbegleitung, Hospizarbeit, Wald- und Erlebnispädagogik und therapeutischen Ansätzen für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern zusammen. Alle verbindet der Anspruch, sich auf die Familien mit ihrem Schicksal und ihrer Art zu trauern einzulassen.

Herzstück von „Sternenzelt“ sind Trauergruppen für Kinder zwischen fünf und 12 Jahren sowie parallele Gesprächsgruppen für die Eltern der Kinder. In den Trauergruppen erleben die Kinder, dass ihre Trauer eine gesunde Reaktion auf einen schmerzlichen Verlust ist. Sie lernen ihre Gefühle und Gedanken in einem geschützten, wertfreien Raum auszusprechen und einzuordnen. Das Angebot ist für trauernde Familien kostenfrei.

Die Evangelische Familienbildung Main-Taunus hatte sich dazu entschieden, sich während der Corona-Pandemie nicht zurückzuziehen, sondern über andere Formen auf Familien zuzugehen, beispielsweise über Trauerarbeit an der frischen Luft, Spaziergänge und Videokonferenzen.